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Jahresbericht 2023 Osteuropahilfe e. V.

Liebe Freunde, Mitglieder und Spender!

Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bewegt sich oft wie der Lichtkegel eines sehr großen Scheinwerfers. Lange war dieser Fokus auf die Ukraine gerichtet. Auch die (Natur-)Katastrophen nahmen nur kurz den Scheinwerfer in Anspruch, bevor dieser wieder zurückschwenkte. Zu ungerecht, zu gefährlich, zu nah kam uns der Angriff auf die Ukraine vor – und er war für viele Menschen ganz unmittelbar spürbar, z.B. durch die Vielzahl Geflüchteter in Deutschland. Aber jetzt scheint sich Müdigkeit breit zu machen, der Lichtkegel wird schwächer. Zugleich hat sich eine unfassbare Katastrophe im Nahost-Konflikt aufgetan, die unsere Aufmerksamkeit nicht weniger verdient.

Dennoch möchte ich uns alle aufrütteln in diesen Adventstagen: Der Krieg in der Ukraine ist noch in vollem Gange – mit allen Konsequenzen toter und verletzter Menschen, verlassener oder verwitweter Familien. Doch die Finanzkraft im Land und die Möglichkeiten der eigenen Regierung für Hilfsleistungen sind begrenzt. Zugleich sind noch immer viele Hilfsorganisationen in ihrer Arbeit stark eingeschränkt, weil der Krieg noch andauert – sie legen erst richtig los, wenn der Wiederaufbau folgt.

Wir nicht! Wir sind die ganze Zeit über tätig gewesen, und zwar in einem Umfang wie nie zuvor – vergleichbar nur mit der Zeit von Csilla in den Folgen von 1989, wo sie zehntausende DDR-Flüchtlinge aufgefangen hat und der von ihr gegründete Ungarische Malteser Caritasdienst plötzlich sehr groß wurde – die größte private Hilfsorganisation Osteuropas. Das ist nicht unser Ziel, Größe spielt nicht die wesentliche Rolle für uns: Wir wollen nah dran, schlagkräftig und zuverlässig sein und sind es. Schauen Sie in den anliegenden Spenderbericht, wie wir dank Ihrer Hilfe haben helfen können.

Sie haben uns mehr als 4 Millionen Euro für die Ukraine überlassen – dafür ein riesen Dankeschön. Dennoch: Wir haben bereits für über 3 Millionen Euro Nothilfe erbringen können, und eine weitere halbe ist schon verplant. Deshalb muss ich Sie heute bitten: Spenden Sie uns bitte auch weiterhin, denn es wird nicht reichen was wir noch haben. Jeder Euro zählt, und jeder Euro kommt auch an, denn auch in 2023 können alle administrativen Kosten über unsere Kapitalerträge gedeckt werden. Wir brauchen Sie, damit wir weiter helfen können.

Ich danke Ihnen von ganzem Herzen auch im Namen aller unserer osteuropäischen Partner und Hilfsempfänger und wünsche Ihnen einen schönen und gesegneten Advent.

Ihr

Raphael Hoensbroech

Erster Vorsitzender